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Thomas Mann schreibt im ‚Doktor Faustus‘ bei der Darstellung der ersten kindlichen Singübungen des Erzählers und seines Helden Adrian Leverkühn vom Kanon als einer „»Musik« von etwas künstlicherer Bewegungs-Organisation … Hier war eine zeitliche Verschränkung, ein nachahmendes Eintreten, …wenn der Gesang schon im Gange war, die Melodie sich bis zu einem gewissen Punkte schon abgespielt hatte, aber bevor sie zu Ende war. Es war hier eine verschieden gelagerte Präsenz der melodischen Bestandteile, durch die jedoch kein Wirrwarr entstand, sondern in der das Nachsingen der ersten Phrase durch einen zweiten Sänger sich Punkt für Punkt sehr angenehm zu der vom ersten gesungenen Fortsetzung fügte. So aber waren wir denn immer in der Zeit auseinander, während doch die melodische Gegenwart eines jeden sich erfreulich zu der des andern verhielt und, was wir hervorbrachten, ein anmutiges Gewebe, einen Klangkörper bildete, wie der ‚gleichzeitige‘ Gesang es nicht war“.
Abschließend urteilt der Erzähler, dass die Kinder sich beim Singen des Kanons „auf einer vergleichsweise schon sehr hohen musikalischen Kulturstufe bewegten, in einem Bereich der imitatorischen Polyphonie.“



Kadenz / Kantilene

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