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IV,11

Tröstung für Phyllis und Geburtstagsfest für Maecenas



Erste sapphische Strophe



Est mihi nonum superantis annum
plenus Albani cadus, est in horto,
Phylli, nectendis apium coronis,
est hederae vis

multa, qua crinis religata (kurzes a) fulges,
ridet argento domus, ara castis
vincta verbenis avet immolato
spargier agno;

cuncta festinat manus, huc et illuc
cursitant mixtae pueris puellae,
sordidum flammae trepidant rotantes
vertice fumum.
cadus, i: großer irdener Krug; apium: Eppich, Sumpfeppich, unser Sellerie, gern zu Kränzen verwendet, bes. bei heiteren Gelagen u. Festlichkeiten; necto, nexui u. nexi, nexum, ere: knüpfen, binden, anknüpfen, anfügen, binden, zusammenbinden, ineinanderschlingen, zusammenknüpfen, -fügen; re-ligo, avi, atum, are: zurückbinden, hinterbinden, aufbinden, anbinden, befestigen; fulgeo, fulsi, ere: blitzen, schimmern, strahlen, glänzen, leuchten; ridere: lachen = ein heiteres Ansehen haben; vincio, vinxi, vinctum, ire: binden, umwinden, umbinden; verbena: grünes Gezweig, bes. Lorbeer; castus, a, um: moralisch rein, lauter, fleckenlos, unschuldig: aveo: nach etwas verlangen; spargier: Inf. Praes. Pass.; cursito, avi, are (Intens. v. curso): oft -, hin u. her laufen, -rennen; trepidare: unschlüssig hin und her schwanken; roto, avi, atum, are:) tr. wie ein Rad-, kreisförmig herumdrehen, -schleudern, -schwingen; vertex u. a.: jede Spitze, der Gipfel, die Höhe, Anhöhe, Spitze der Flammen, Hor.;


Ich habe einen vollen Krug Albanerweins der das neunte Jahr überlebt, ich habe im Garten, Phyllis, Eppich für das Binden der Kränze (unechtes Gerundivum), eine große Menge von Efeu,

durch den du glänzt, aufgebunden in Bezug auf die Haare, vom Silber hat mein Haus ein heiteres Aussehen, der Altar, bekränzt mit fleckenlosem Gezweig, verlangt mit einem geopferten Lamm besprengt zu werden;

die ganze Schar (der Diener?) eilt, hier und dort rennen Mädchen vermischt mit Jungen, die Flammen züngeln, an der Spitze schmutzigen Rauch aufwirbelnd.



Ut tamen noris quibus advoceris
gaudiis, Idus tibi sunt agendae,
qui dies mensem Veneris marinae
findit Aprilem,

iure sollemnis mihi sanctiorque
paene natali proprio, quod ex hac
luce Maecenas meus affluentis
ordinat annos.
noris: verkürzt von noveris; findere, fissus 3: spalten;


Damit du doch endlich weißt, zu welchen Freuden du gerufen bist: du musst die Iden feiern, den Tag, der den April, den Monat der Meer-Venus teilt,

mit Recht mir feierlich und fast heiliger als der eigene Geburtstag, weil von diesem Tag aus mein Maecenas seine herbeieilenden Jahre ordnet.



Telephum, quem tu petis, occupavit
non tuae sortis iuvenem puella
dives et lasciva tenetque grata
compede vinctum.
sors auch: Stand od. Rang eines Menschen; compes, pedis, f.: Fußfessel, die Beinschelle; vincio, vinxi, vinctum, ire: binden, umwinden, umbinden,


Den Telephus, den jungen Mann nicht deines Standes, den du begehrst, hält ein reiches und lockeres Mädchen fest, mit holder Fessel gebunden.



Terret ambustus Phaethon avaras
spes et exemplum grave praebet ales
Pegasus terrenum equitem gravatus
Bellerophontem,

semper ut te digna sequare et ultra
quam licet sperare nefas putando
disparem uites. Age iam, meorum
finis amorum

(non enim posthac alia calebo
femina), condisce modos, amanda
voce quos reddas; minuentur atrae
carmine curae.
amb-uro, ussi, ustum, ere: durch die sengende Glut verzehren lassen, ringsherum-, von außen-, halb (teilweise) verbrennen, versengen; ales, itis: adi. geflügelt, beflügelt;
gravare: beladen, beschweren; Bellerophon. Bellerophon soll übermütig geworden sein und versucht haben, mit Pegasus zum Olymp zu fliegen. Diese Hybris erzürnte Zeus und er schickte eine Bremse, die das Pferd stach, so dass dieses seinen Reiter abwarf. Bellerophon fiel in einen Dornenbusch und war für den Rest seines Lebens verkrüppelt und erblindet; posthac, Adv.: künftig, in Zukunft; caleo, ui, ere: warm-, heiß-, glühend sein, glühen


Es schreckt der (von Juppiters Blitz) versengte Phaeton unersättliche Hoffnungen ab und als gewichtiges Beispiel bietet, belästigt, der geflügelte Pegasus den irdischen Reiter Bellerophon,

dass du immer deiner Würdiges verfolgst und darüber hinaus den, der dir ungleich ist, meidest, indem du glaubst, dass mehr als (quam) erlaubt ist zu hoffen Frevel sei. Wohlan denn, letzte einer Lieben

(nicht mehr nämlich werde ich künftig für eine andere Frau entbrennen), lerne die Weisen, die du mit einer Stimme, die man lieben muss, wiedergibst: die schwarzen Sorgen werden im Lied verringert.



IV,10 Überheblichkeit der Jugend und Grausamkeit d / IV,12 Heiter-ausgelassenes Feiern beim Frühlingsbe

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