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L. v. Beethoven
(1770-1827)

Sonate für Klavier und Violoncello F-Dur op.5/1

Adagio sostenuto - Allegro
Allegro vivace

Manche musikalische Werke sind dank der Anregung durch überragende Instrumentalisten entstanden - siehe die Klarinetten-Werke von Mozart und Brahms. Bei Beethovens Cellosonaten op. 5 standen die berühmten französischen Cellisten Jean-Pierre Duport und dessen jüngerer Bruder Jean-Louis gleichsam Pate. Die beiden Brüder waren, als Beethoven im Rahmen einer Konzertreise Berlin besuchte, beim Preußenkönig Friedrich Wilhelm II, Neffe und Nachfolger Friedrichs des Großen, angestellt. So wie letzterer die Querflöte, so liebte und spielte Friedrich Wilhelm II. das Cello. Beethoven ließ sich von den Duport-Brüdern in die Geheimnisse des Cellospiels einweihen und schuf 1796 die beiden Cellosonaten op. 5, die für die klassisch-romantische Cello-Literatur bahnbrechend wurden. Er widmete sie dem Preußenkönig und spielte mit Jean-Pierre Duport die Uraufführung. Als Mozart sieben Jahre zuvor in Berlin war, hatte er ebenfalls die Duparts kennengelernt. Auch er widmete Friedrich Wilhelm II. drei seiner Kompositionen, die sogenannten ‚Preußenquartette‘, in denen das Cello eine herausgehobene Stellung erhielt.

An Beethovens Cellosonaten op. 5 fasziniert, wie groß die Reife, wie fulminant das kompositorische Können und wie überwältigend die Ideenfülle des Komponisten sich schon in seinen frühen Werken zeigen.

Der Erste Satz der F-Dur-Sonate wird von einem versonnenen ‚Adagio‘ eingeleitet – eine Art Ersatz für den fehlenden langsamen Satz. Die Kadenz gegen Ende des ‚Adagios‘ deutet schon an, dass das Klavier weit über die Funktion der Begleitung eines Soloinstruments hinausgeht. Der junge Klaviervirtuose Beethoven ließ es sich nicht nehmen, das Klavier zu emanzipieren. Schon bei der Einführung der Themen im ‚Allegro‘ wird das muntere Hauptthema zunächst vom Klavier vorgestellt:



Cellosonate F-Dur op. 5/1 Satz 1 Hauptthema



Und der Pianist kann auch zwischen den drei Seitenthemen immer wieder seine Brillanz zeigen, ebenso, wenn im zweiten Teil des Satzes das Hauptthema sozusagen seinen dramatischen Auftritt bekommt mit einer Steigerung zum Fortissimo. Gegen Ende des zweiten Teils erscheint leise und ergreifend ein neues Motiv, das von einem Orgelpunkt im Klavierbass gestützt wird. Der dritte Teil des Satzes nimmt traditionell den ersten wieder auf. Hier aber ist er nicht reine Wiederholung, sondern wird angereichert mit neuen Ideen. Anrührend ist der Beginn der Coda: ein kurzes Adagio, träumerisch wie die ‚Träumerei’ von Schumann.

Eine wahrhaft fröhliche Musik ist der Allegro vivace-Satz, ein Rondo, das eine Fülle köstlicher Überraschungen bereit hält. Schon das Rondo-Thema (Refrain) selbst strahlt Fröhlichkeit aus:



Cellosonate F-Dur op. 5/1 Satz 2 Rondo-Thema



Die Episoden zwischen dem Refrain und seinen Wiederholungen sind recht individuell gestaltet. Die erste Episode ist ein Virtuosenstück - nicht nur für das Klavier - mit einem ruhigeren Mittelteil. Nach der ersten Wiederholung des Refrains klingt die zweite Episode ‚alla turca’. Die Refrain-Wiederholungen zeigen immer kleine Veränderungen auf, so auch in der zweiten. Die folgende dritte Episode erscheint noch turbulenter als die vorhergehenden. Eine ruhige Phase unterbricht das Ungestüme: Cello und Klavier dialogisieren miteinander. Gegen Ende dieser Episode bilden aufwärtssteigende Dreiklänge eine zweite ruhige Phase. Mit der dritten und letzten Wiederholung des Refrains beginnt die Coda, in der sich kurz vor den stürmischen Schlusstakten ein Motiv, das zuvor mehrmals schon angedeutet war, im Pianissimo langsamer werdend bis zum Adagio, einige Takte lang einen eindrucksvollen Moment eines friedvollen Ersterbens erschafft.

April 2021



Cellosonaten / op. 5/ 2 g-Moll

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